MHK WELT 2023

Beeindruckende Kulisse: Alle Siegerinnen und Sieger des Goldenen Dreiecks für Küche und Bad gemeinsam mit den Jury-Mitgliedern. Enrico Fleuren holt Titel nach Holland Unterhaltsame Award-Show für die schönsten Küchen und Bäder Berlin (jp). Challenge accepted.Am Freitagnachmittag wurden beim Wettbewerb „Das Goldene Dreieck“ nicht nur erstklassig geplante Küchen und Bäder ins Rennen geschickt, sondern auch ein Löffel. Zubereitet von der Estrel-Küche, nachdem sie gehört hatte, das The-Taste-Coach Nelson Müller einer der fünf Jurymitglieder war. Nachdem er den Löffel optisch und geschmacklich analysiert hatte, lautete sein Urteil: „Dies ist eindeutig ein großstädtischer Löffel, der an ein Hotel erinnert, in dem Menschen sind, die etwas von Küche verstehen.“ Ein Urteil, für das er großen Beifall aus dem Publikum erhielt. Doch der Reihe nach. Gleich zwei Details machten die Award-Show, durch die Sportmoderatorin Katrin Müller-Hohenstein mit viel Charme führte, in diesem Jahr zu etwas Besonderem: Zum einen machte interdomus Haustechnik das erste Jahrzehnt voll und zeichnete bereits zum 10. Mal das schönste Bad des Jahres aus. Mit der 19. Prämierung der schönsten Küchen stand zugleich der letzte Landessieger für einen Titel fest, der nur alle fünf Jahre vergeben wird: die schönste Küche Europas. Als ersten Juror bat Katrin Müller Hohenstein den Youtuber Marcel von Zons auf die Bühne. Im Talk erzählte er, dass er über seinen Job – er ist Meister im Installationshandwerk – zum Youtuber wurde. „Wir haben tolle Anlagen geplant, waren aber zu teuer. Was fehlte waren Informationen.“ Und so entstanden die ersten Videos. Heute führt Marcel von Zons eine Filmproduktionsfirma. Auf Details in Bädern achte er aber immer noch.Auch bei den drei nominierten, die er ins Live-Voting schickte. Die Wahl der 3580 Gäste im Saal fiel eindeutig aus. Mit 51 Prozent holten sich Dominik Seeberger und Marcus Wölfel von der Weisendorfer Bäder mit Pfiff GmbH den Titel und verwiesen ihre Kolleg:innen Natalie Riedel und Berik Schnabel von der BERiNGO GmbH in Hammersbach sowie Jörg Eisfeldt von der Eisfeldt GmbH in Wiesloch auf die Plätze zwei und drei. Nachdem die schönsten Bäder ausgezeichnet wurden, kam Schauspieler Henning die Aufgabe zu, gemeinsam mit Katrin Müller-Hohenstein, die schönsten Küchen auszuzeichnen. Zuvor verriet „Der letzte Bulle“, dass seine Modulküche nicht gerade zur Begeisterung der Gäste im Saal eine skandinavischen Herstellers bereits 18 Jahre alt sei und er am liebsten mit Feuer Koche. Versöhnlich stimmte dann aber der „größte Respekt“, den er dem Publikum „vor dem, was ihr könnt“ und mit Blick auf die Nominierungen, zollte. Platz 5 holten Nicole Gerken und Oliver Bruschke von Bruschke Perfekte Küchen nach Soest. Auf Platz 4 hatte die Jury die Planung von Tanja Wimmer und Carola Graul vom Küchenstudio Graul in Adelsried gewählt. Die ersten der TOP drei waren Tülin Nikolic und Thomas Ernst von HEM Küchen in Bad Mergentheim. Über Platz zwei freuten sich Andrea und Thilo Keck von Küchen Keck in Freudenstadt. Die schönste Küche Deutschlands hatten in diesem Jahr Maria-Christin und Peter Schwarzkopf vom Küchenatelier Schwarzkopf + Schwarzkopf GbR in Lauterstein-Weißenstein geplant. Der Gewinn war für den BVB ein kleiner Trost, denn die Enttäuschte nach dem verpassten war für den Fan der schwarz-gelben – wie er gestand – noch immer groß. Damit standen alle Landessieger fest. Das große Finale konnte starten – natürlich gab es auch für sie prominente Pat:innen. Für Österreich und die Schweiz war es Europas erfolgreichste Food-Youtuberin Sally. „Mein Startschuss in die Küchenbranche fiel übrigens 2016 genau hier, bei MHK“ erzählte die sympathische Waghäuslerin. Hier habe sie ihren Kooperationspartner Bosch kennengelernt. Kochen und Backen habe die gelernte Lehrerin schon immer geliebt. Dass sie diesem Beruf mit ihren Videos, die auch in Schulen laufen, ein stückweit treu geblieben ist, habe auch ihren Papa versöhnt, der bei der Nachricht, dass sie Youtuberin werden würde, geweint habe. Zweite Jurorin, die die Nominierten aus Belgien und den Niederlanden vorstellte, war Monique van der Reijden. Die Journalistin und Trendwatcherin betonte im Gespräch, dass in der Küche neben dem Nachhaltigkeitsaspekt der X-Faktor eine wichtige Rolle spiele: Wohlfühlen, Kommunikation, Gesundheit und Erholung. Komplett machte das Jurorentrio schließlich Nelson Müller, der nach der „Löffelprobe“ mit Katrin Müller Hohenstein auf The Masked Singer zu sprechen kam. Eine Erfahrung, die sie mit Henning Baum und Nelson Müller teilte. Während sie damals im Kostüm des Ferkelchens steckte und direkt in Runde 1 ausschied, verbarg sich Henning Baum im Hamsterkostüm und Nelson Müller im Ballett tanzenden Nilpferd. „Wieso Ballett tanzend?“, hakte Müller-Hohenstein nach. „Hast du mal Ballett getanzt?“ Zögernd gestand der Sternekoch, dass er es mit 7 ganz cool fand. Später habe er aber gemerkt, dass dieses Hobby einsam mache und sei ins Jugendturnen gewechselt. Kurz ging es dann noch um sein zweites Hobby, das SIngen. Und dann war es soweit. „Es ist der helle Wahnsinn und ich bin froh, dass ich den Sieger nicht auswählen muss“, gestand Katrin Müller Hohenstein. Diese Aufgabe kam zum zweiten Mal in dieser Award-Show den Expertinnen und Experten im Publikum zu. Die Plätze zwei bis sieben trennten jeweils nur wenige Prozentpunkte. 21 Prozent des Publikums überzeugt hatte am Ende Enrico Fleuren von Loomans Keukens in Eindhoven – und damit stand fest: Die schönste Küche Europas 2023 steht in den Niederlanden. Berlin (jp). Auch die Partner von MHK Österreich und MHK Schweiz hatten am Wochenende den Weg nach Berlin gefunden.Während auf der Bühne unter anderem die digitale Transformation im Fokus stand, nutzten die Partner die MHK Hauptversammlung, um offline und ganz persönlich neue Kontakte zu knüpfen und Bekanntschaften zu pflegen. Gerade der Zusammenhalt war besonders deutlich zu spüren - trotz aller sprachlichen Unterschiede. So konnte man überall viele mehrsprachige Unterhaltungen hören, bei denen zur Not auch mit „Händen und Füßen“ geredet wurde. Unabhängig von der Landeszugehörigkeit bot das Programm viele Highlights: inhaltlich, musikalisch und kulinarisch. Am Ende kehren alle mit neuen Ideen und Impulsen nach Hause zurück. Persönlicher Kontakt steht im Mittelpunkt Leo Wanzenböck, Decor und Wohnen L. Wanzenböck Ich bin 2015 schon einmal hier gewesen. Dass wir nach einigen Jahren Abstinenz wieder zusammenkommen konnten, macht diese Tage besonders emotional. Großartig finde ich, dass die Lieferanten ihre internationalen Vertriebsmannschaften mitgebracht haben. Margit Oertl, Küchenstudio Margit Örtel Ich bin zum zweiten Mal in Berlin. Besonders gefällt mir, dass auf der Veranstaltung zukunftsrelevante Themen wie Digitalisierung oder Nachhaltigkeit zu spüren und erleben waren. Es wird also nicht nur darüber geredet, sondern auch schon gelebt. Daniel Jenzer Jenzer Küchen Schreinerei, Büren an der Aare Es wurden viele wichtige Themen angesprochen. Interessant war der Vorstandstalk, der gezeigt hat, dass die Idee von Hans Strothoff in eine moderne Richtung geführt wird. Und bei Sally konnte man sehr gut sehen, wie aus einer kleinen Idee etwas ganz Großes entstehen kann. Beat Müller bm-küchen ag, Eschlikon Die Veranstaltung ist sehr gut organisiert, wie immer, und wir haben uns gefreut, dass wir wieder hier sein konnten. Wir haben hier Menschen getroffen, die wir lange nicht gesehen haben und neue Impulse mitgenommen, zum Beispiel aus dem Vortrag von Christian Gansch. Berlin (jp). Alle fünf Jahre treffen sich alle MHK Landesgesellschaften in Berlin zur gemeinsamen Internationalen Hauptversammlung. Eines der Veranstaltungshighlights ist die Wahl der schönsten Küche Europas. Insgesamt sieben Küchen gingen ins Rennen. Die schönste Küche Europas, so entschied das Publikum im Live-Voting, steht in den Niederlanden. Mit einer luftigen Planung, deren Herzstück eine große quadratische Kochinsel mit Spüle und Dampfgarer ist, bewarb sich der Enrico Fleuren von Loomans Keukens in Eindhoven um den europäischen Gesamtsieg. Hinter der Insel befindet sich ein wandfüllender Schrank mit umlaufender LED-Beleuchtung. Mit dunklem Holz, markanter Natursteinoptik und einem zarten Goldton erzeugte er ein klassisch-modernes Flair. Echtes Siegerpotenzial hatten aber auch die anderen Landessieger, die am Ende jeweils nur wenige Prozentpunkte trennten. Gestartet war für Belgien Katrien Lampers von De Schryver keukencreaties aus Kruibeke mit einer über zwölf Meter langen weißen Schrankwand, die den Wohn- und Essbereich verbindet. Vis-à-vis dazu wurde die Insel mit einer dreidimensionalen Holzfront platziert sowie mit einem kleinen Sitzplatz ausgestattet. Deutschland hatte nur wenige Minute zuvor MariaChristin und Peter Schwarzkopf vom Küchenatelier Schwarzkopf + Schwarzkopf in Lauterstein-Weißenheim mit ihrem Raum-in-Raum-Konzept zum Sieger gekürt. Der minimalistische Chic der Küche fügt sich perfekt in die betont pure Architektur ein. Der Clou dieser Planung: die Zweitküche, die sich in einem begehbaren Schrank einpasst. Sarah Eynon vom Küchenstudio Alistair Fleming Woodworks Ltd. in Lewes (Sussex) hatte in Großbritannien mit einer schwarz-weißen Wohnküche im traditionellen Stil überzeugte. Gekocht wird an der langen Zeile auf dem französischen Gasherd und gegessen an der großen Insel mit sechs Sitzplätzen und integriertem Flaschenkühler. Hinter einem Sprossenfenster verbirgt eine Miniküche. Für Österreich waren Anita Kieslinger und Nadine Killingseder, Kieslinger Wohnmanufaktur, Sigharting mit einem carbonfarbenen grifflosen SchrankEnsemble gestartet, das zum Eingangsbereich hin eine Garderobe umbaut. Ein Pocketdoor-Schrank verbirgt die Küchen- und die Espressomaschine. Davor steht die Kochinsel mit glänzend weißen Fronten, Weinkühlschrank und einem rustikalen Holztresen. Obwohl ihre Technik präsent ist, strahlt die Küche des Schweizer Landessiegers Aurélien Dornier vom Küchenstudio Monnin Agencement in La Chaux-deFonds mit einem warmen Sandton der Möbel, den mattgolden hinterlegten Griffleisten, der hellbraunen Marmorzeichnung der Keramikarbeitsplatte und dem Goldfinish von Spüle und Armatur eine wohnliche Atmosphäre aus. Wohnlicher Chic und Koch-Skills verschmelzen hier stilistisch und architektonisch zu einer Einheit, die sich in das offene Ambiente einfügt. Spaniens schönste Küche kam vom Blanca Sánchez Pérez von PerSé Küchen in Elche. Beleuchtung und Metallicfliesen setzen edle Highlights. Die offene mattschwarze Küche mit beleuchteten Griffmulden ist betont schlicht gehalten. In das deckenhohe Möbel mit zwei Gargeräten ist der Zugang zum Schlafzimmer unauffällig integriert. Davor steht eine Insel mit Getränkekühlschrank und Essplatz. Sieben Mal preisverdächtig Entscheidung über spannendes Live-Voting Prominent besetzte Jury: Henning Baum, Nelson Müller, Sally Özcan, Marcel von Zons, Monique van der Reijden Katrin Müller-Hohenstein im Talk mit Nelson Müller Glückliche Sieger aus den Niederlanden mit Jury-Mitglied Sally Özcan SONNTAG, 4. JUNI 2023 Seite 4

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